Besser Du oder besser die KI?
Muss es bei KI nicht darum gehen, so viel wie möglich zu verbessern statt sich so viel Arbeit wie möglich zu ersparen?
- Hat der Buchdruck die Welt verändert, weil man sich damit die schreibenden Mönche sparen konnte?
- Hat das Internet die Welt verändert, weil man damit Reisekosten sparen konnte?
- Geht es jetzt darum, sich das Nachdenken über Meetings, Strategien, Sendeformate, Mails an die Mitarbeitenden
- … oder die Gute-Nacht-Geschichten für die Kinder zu ersparen?
Das wird natürlich keiner bejahen – aber »uns dünkt«, ganz viele hoffen das im Insgeheimen.
Die wahre Power liegt doch darin, die neuen Möglichkeiten herauszufordern, um selbst besser zu werden, das Projekt auf solidere Beine zu stellen, um neuartige Geschäftsmodelle zu entwickeln – oder zu verhindern, dass irgendjemand die Erde wieder zur Scheibe erklärt. Es liegt an uns!
Wenn wir uns von der Haltung lösen, dass KI dafür da ist, uns lästige Arbeit abzunehmen und dann verärgert sind, wenn auf den ersten Input nicht gleich die End-End-Benefit-Lösung kommt, dann wird vieles möglich.
Natürlich liegt ein enormer Vorteil einer KI in der schnellen Analyse von sehr großen Datenmengen und den daraus resultierenden Handlungsempfehlungen. In Kombination mit einer guten Bilderkennung ist KI bspw. im Katastrophenfall eine unfassbare Unterstützung. Bei Waldbränden lässt sich z.B. aus der Luft sehr viel schneller die brennende Fläche kartographieren, die Brandentwicklung berechnen und genaue Koordinaten für den Abwurf von Löschmitteln bestimmen.
Tatsächlich geht es aber um »besser werden« statt um »weniger tun müssen«. Das lässt sich natürlich auch für die eigene Nase sagen. Die Alternative zum KI »is-boring-bashing«, ist uns selbst zu fordern, statt nur die KI zu fordern.
Hier ein Lieblings-Workflow von uns, um sich von der KI mal ordentlich nerven zu lassen.
- Fordere die KI!
Steige erst einmal mit Deinem Thema ein und bespreche die klassische Aufgabe. - Jetzt fordere die KI heraus. Hier der Prompt:
'Stelle mir teils provokante Fragen, die mich wirklich fordern die Fragen zu beantworten und damit eine deutliche Verbesserung zu ermöglichen.'
Die KI wird daraufhin eine knackige Fragenliste erstellen. - Jetzt fordere Dich! Hier der Prompt:
'Lass uns jetzt ein Rollenspiel spielen. Es endet, wenn ich (...) schreibe. Bis dahin antwortest Du mir immer auf meine Aussage und schließt eine thematisch sehr eindringliche Frage an. Du kannst auch einen sehr dringlichen, provokanten Ton wählen. Hauptsache es führt zu befriedigenden, überzeugenden Aussagen. Verstanden?'
ChatGPT
'Verstanden, lass uns mit dem Rollenspiel beginnen. Ich bin bereit für Deine Aussage.'
Und los geht es.
Für uns ein erprobter, sehr guter Weg, um zu checken, wer hier eigentlich Unsinn redet, ob man echte Antworten hat oder eben, wo noch »room for improvement« ist.
Auszug aus einer »Diskussionsrunde«:
Du
Wir sind ein Pharmaunternehmen und tun alles Erdenkliche im Bereich Nachhaltigkeit für eine bessere Welt für uns alle.
ChatGPT
Es ist lobenswert, dass Ihr Unternehmen sich für Nachhaltigkeit im Pharma-Bereich einsetzt. Wie genau quantifiziert und verifiziert Ihr Unternehmen jedoch die tatsächlichen positiven Auswirkungen seiner Nachhaltigkeitsbemühungen auf die Umwelt und die Gesellschaft? Welche unabhängigen Prüfungen oder Zertifizierungen belegen diese Behauptungen?
Du
Das lässt sich kaum berechnen, da wir so viele unterschiedliche Projekte und Initiativen gestartet haben. Natürlich stellen wir uns allen üblichen Prüfungsprozessen und sind bisher nicht bestraft worden.
ChatGPT
Das Fehlen von Strafen ist ein guter Anfang, aber wahre Nachhaltigkeit geht über die Einhaltung von Vorschriften hinaus. Wie geht Ihr Unternehmen mit der Kritik um, dass ohne quantifizierte Ergebnisse Ihre Nachhaltigkeitsinitiativen eher symbolischer Natur sein könnten? Wie plant Ihr Unternehmen, seine Maßnahmen transparenter und messbarer zu machen, um tatsächliche Fortschritte und nicht nur Absichten zu demonstrieren?
Zum Abschluss, dieses rein persönlich geschriebenen Artikels, ein Fazit der KI:
'Wir sollten KI als das betrachten, was sie ist: Ein Werkzeug, das, richtig eingesetzt, uns und unsere Arbeit auf ein neues Level bringen kann. Das bedeutet, die Initiative zu ergreifen, Fragen zu stellen, die Grenzen des Möglichen auszuloten und auch mal einen Fehler zu machen – denn genau das bringt uns weiter.
Betrachten wir KI als einen Partner im kreativen Prozess, einen, der uns herausfordert und dazu anregt, über den Tellerrand zu schauen. Nutzen wir diese Chance, um zu lernen, zu wachsen und innovativ zu sein.'
In diesem Sinne: Bleibt neugierig, bleibt kritisch und vor allem – bleibt dran!
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