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Führungskraft oder nicht? Was KI über Leadership verrät.

Was wäre, wenn man Führungsstärke messen könnte – jenseits von Bauchgefühl, Charisma oder Karrierelevel?
Eine neue Studie aus Harvard setzt genau hier an: Sie nutzt KI-Agenten, um Leadership-Skills zu testen. Was zunächst trocken klingt, hat überraschenden Tiefgang – und zeigt, warum Unternehmen ihre Haltung zum Thema Führung – was sie unter guter Führung verstehen, wie sie sie erkennen, fördern, messen oder entwickeln – ernsthaft überdenken sollten.

KI als Spiegel – wie sie Führungskompetenz sichtbar macht

Wir schreiben das Jahr 2025.
Führung ist (weiterhin) eine Frage von Kommunikation, Entscheidungsfähigkeit und emotionaler Kompetenz. Und trotzdem:
Wer entscheidet eigentlich, wer führen darf?
Wer misst, ob jemand wirklich führen kann – oder nur gelernt hat, sich gut zu verkaufen?

An der Harvard Kennedy School hat ein Forschungsteam genau das untersucht – mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz. Das Besondere? Die Forscher:innen ließen Menschen in simulierten Teams mit KI-Agenten zusammenarbeiten und haben deren Führungsqualität in einem strukturierten Laborsetting gemessen. Ergebnis: Wer KI-Teams gut führt, führt auch Menschen gut. Die Korrelation lag bei beeindruckenden 0,81!

Ein Wert, der zeigt: KI kann definitiv unsere Soft Skills, unsere Dialogfähigkeit, unsere Leadership-Kompetenz spiegeln!

Was ist ein guter Leader?

Im Zentrum der Studie steht ein cleveres, psychologisch fundiertes Setup: Das sogenannte Hidden Profile-Problem.
Dabei handelt es sich um ein Entscheidungsszenario, bei dem einzelne Teammitglieder nur Teilinformationen haben. Die Lösung kann dabei nur gefunden werden, wenn alle Informationen im Team zusammengetragen und gut bewertet werden. Kommunikation ist hier der Schlüssel zur Lösung.

In der Harvard-Studie wurden 249 Teilnehmende in zwei Bedingungen getestet:

1. Sie führten reale Teams.
2. Sie führten Teams aus KI-Agenten (basierend auf GPT-4o).

Beide Gruppen mussten die selben komplexen Probleme lösen. Dabei zeigte sich: Die gleichen Verhaltensweisen, die zu guter Teamleistung mit Menschen führten, führten auch bei KI-Teams zum Erfolg.

Ausmaß typischer Leader-Effekte
Ausmaß typischer Leader-Effekte


Kommunikation schlägt Lautstärke

Besonders spannend ist ein Ergebnis, das viele Führungskräfteseminare bestätigen wird – aber jetzt auch empirisch untermauert ist: Gute Leader sprechen nicht lauter – sie sprechen besser.

Die Studie zeigt:

  • Wer viele Fragen stellt, hat mehr Erfolg.
  • Wer zum gegenseitigen Sprechen einlädt (»turn-taking«), schafft bessere Lösungen.
  • Wer »wir« statt »ich« sagt, aktiviert sein Team.
  • Wer positive Emotionen erzeugt, kommt bei Menschen (noch) besser an als bei KI – ein interessanter Unterschied!

Für den Praxisalltag heißt das: Führung ist weniger Kontrolle – mehr Katalysator.
Und: Wer in Zukunft gut führen will, sollte nicht nur reden, sondern vor allem verstehen, wann Reden wirkt.


KI als Testumgebung – ein Wegweiser für Leadership Development?

Jetzt wird’s richtig spannend – vor allem für Unternehmen:
Die »AI Leadership Test«-Methode ist nicht nur valide, sondern auch deutlich günstiger und skalierbarer als klassische Assessment-Center oder Gruppenübungen.
Während ein traditioneller Leadership-Test mit Teams um die 100 Euro pro Person kostet und zwei Betreuer:innen braucht, läuft der AI-Test für rund 20 Euro autonom. Und: Keine Terminkoordination. Kein Gruppenzwang. Kein Bias.

Die Studie zeigt: Wer hier überzeugt, bringt auch im echten Team Führungstalent mit.
Die Studie zeigt: Wer hier überzeugt, bringt auch im echten Team Führungstalent mit.

Der Vorteil: Unternehmen können so

  • objektive Diagnosen über Leadership-Skills erhalten
  • versteckte Talente entdecken, die im klassischen Auswahlprozess übersehen werden
  • und Trainingsprogramme evaluieren, weil echte Fortschritte messbar werden

Kurz: Soft Skills werden sichtbar. Und damit entwickelbar.


Bei hey-i beschäftigen wir uns seit langem mit der Frage, wie KI nicht nur Prozesse optimiert, sondern Denk- und Lernprozesse in Unternehmen anstößt. Die Studie aus Harvard bestätigt genau das, was wir in der Praxis beobachten:

Führung verändert sich.
Nicht weil KI Vieles übernimmt – sondern weil KI reflektiert, spiegelt, katalysiert.

Die Ergebnisse zeigen

  • Führung wird in Zukunft weniger hierarchisch, aber nicht beliebig.
  • Erfolgreiche Leader sind keine Supermenschen, sondern gute Zuhörer:innen mit Orientierungskraft.
  • KI kann dabei unterstützen, diese Fähigkeiten sichtbar zu machen, zu fördern und kontinuierlich zu verbessern.

Sind die Ergebnisse überraschend?

Für erfahrene Leadership-Coaches sicherlich nicht, aber sie liefern etwas Entscheidendes: handfeste Evidenz.
Die Ergebnisse bestätigen zentrale Thesen moderner Führungstheorien – und das auf einem neuen, experimentell validierten Niveau:

  • Gute Führung hängt kaum von Alter, Geschlecht oder akademischer Herkunft ab.
  • Viel wichtiger sind Fähigkeiten wie emotionales Einfühlungsvermögen, klare Kommunikation und die Fähigkeit, aus Teams kollektive Intelligenz zu machen.
  • Das gilt sowohl im klassischen Führungskontext mit uns »normal Sterblichen« – als auch im KI-Simulationsumfeld.

Was diese Studie besonders macht

  • Sie trennt Führungskompetenz systematisch von Fachwissen – das ist selten.
  • Sie nutzt KI-Teams als Spiegel für Führungsverhalten – ein völlig neuer Validierungsansatz.
  • Sie zeigt eine hohe Korrelation zwischen KI- und menschlichem Ergebnis – das spricht für die Objektivierbarkeit von Leadership.
  • Sie liefert damit einen skalierbaren, digitalen Weg, Führung zu testen – fair, datenbasiert, unabhängig von Vorannahmen.

Fazit für Unternehmen und HR

👉 Leadership-Entwicklung kann künftig evidenzbasierter, inklusiver und technologiegestützt erfolgen.
👉 Wer Soft Skills sichtbar macht, macht auch Potenzial sichtbar.

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